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Der Verweis auf natürliche Ordnungen ist eine Konstante in menschlichen Normsetzungen. Scheinbare Verletzungen des 'Natürlichen' durch menschliche und nichtmenschliche Akteure rufen starke emotionale Reaktionen hervor: Staunen, Furcht oder Schrecken. Doch wie kann Natur zum Vorbild menschlicher Normierungen werden? Verbirgt sich dahinter nicht einfach ein naturalistischer Fehlschluss? Lorraine Daston zeigt, dass die Naturalisierung von Ordnung tief mit dem Bedürfnis des Menschen nach Repräsentation verbunden ist. Natur erscheint als Modell menschlicher Normierungen nicht nur deshalb unvermeidlich, weil die Ordnungen der Natur stets in der Erfahrung präsent sind. Natur eignet sich in ihrer unendlichen Vielfalt auch als Vorbild aller denkbaren kulturellen Normen.
Autor
Lorraine Daston, 1951 in East Lansing (Michigan) geboren, ist seit 1995 Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Sie widmet sich in ihrer wissenschaftshistorischen Arbeit Kernbegriffen der modernen Wissenschaften wie Rationalität und Objektivität.
Schlagwörter zu:
Gegen die Natur von Lorraine Daston - mit der ISBN: 9783957576132