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Die vorherrschende europäische Sicht auf die Moderne gilt Enrique Dussel als provinzielle Illusion, als Träumerei der deutschen Romantik. Europa erklärte sich zum Mittelpunkt und Ziel einer vernünftigen Fortschrittsgeschichte, die Moderne zu einem intra-kontinentalen Phänomen und die eigene Philosophie zur Philosophie überhaupt. Aber seit der Eroberung Lateinamerikas 1492 ist dem modernen Weltsystem der Kolonialismus eingeschrieben. Die Kolonialität ist der blinde Fleck der europäischen Philosophie. In drei Texten - zu Descartes, zur Kritischen Theorie und zum Verständnis der Moderne als Transmoderne und Interkulturalität - exemplifiziert Dussel die Ansatzpunkte der lateinamerikanischen Philosophie der Befreiung.
Autor
Enrique Dussel, geb. 1934 in Argentinien, ist führender Vertreter der lateinamerikanischen 'Philosophie der Befreiung'. Die vorliegenden Texte wurden 2010 im Rahmen der Albertus-Magnus-Professur (Köln) unter dem Titel 'Der Gegendiskurs der Moderne. Die Transmoderne in der Befreiungsphilosophie' als Vortragsreihe präsentiert. Christoph Dittrich ist Philosoph, lebt und arbeitet in Köln. Übersetzungen: Jean-Luc Nancy, 'Noli me tangere', 2008; Jean-Luc Nancy und René Schérer, 'Ouvertüren. Texte zu Gilles Deleuze', 2008; Enrique Dussel, 'Der Gegendiskurs der Moderne', 2012, u.a.
Schlagwörter zu:
Der Gegendiskurs der Moderne von Enrique Dussel - mit der ISBN: 9783851329148